Die Streetphotography zieht mich vor allem deshalb an, weil sie voller spannender Gegensätze steckt. Ständig bewege ich mich zwischen Planung und spontaner Aktion, zwischen kontrolliertem Warten und intuitiver Jagd. Dieses Dilemma kennen viele Street-Fotografen: Bin ich Jäger oder Fischer, Dirigent oder Aktivist? Fotografen wie Joel Meyerowitz, der stets als rastloser Jäger unterwegs ist, und Alan Schaller, der eher geduldig Szenen erwartet, verkörpern diese Pole eindrucksvoll.
Meine persönliche Herangehensweise beginnt meistens sehr strukturiert. Ich suche gezielt Orte auf, habe Motive wie markante Gebäude oder belebte Plätze bereits vor Augen und plane im Vorfeld, welche Szene ich einfangen möchte. Im Regierungsviertel von Berlin etwa habe ich eine prägnante Gebäudefassade gewählt und auf den perfekten Moment gewartet, als ein Radfahrer exakt in die Bildmitte fuhr – das Foto entstand ganz nach Plan.
Die Streetphotography zieht mich vor allem deshalb an, weil sie voller spannender Gegensätze steckt. Ständig bewege ich mich zwischen Planung und spontaner Aktion, zwischen kontrolliertem Warten und intuitiver Jagd. Dieses Dilemma kennen viele Street-Fotografen: Bin ich Jäger oder Fischer, Dirigent oder Aktivist? Fotografen wie Joel Meyerowitz, der stets als rastloser Jäger unterwegs ist, und Alan Schaller, der eher geduldig Szenen erwartet, verkörpern diese Pole eindrucksvoll.
Meine persönliche Herangehensweise beginnt meistens sehr strukturiert. Ich suche gezielt Orte auf, habe Motive wie markante Gebäude oder belebte Plätze bereits vor Augen und plane im Vorfeld, welche Szene ich einfangen möchte. In Berlin etwa habe ich eine prägnante Gebäudefassade gewählt und auf den perfekten Moment gewartet, als ein Radfahrer exakt in die Bildmitte fuhr – das Foto entstand ganz nach Plan.
Doch oft ist die Realität viel chaotischer und spontaner: In Málaga etwa entstand ein Foto völlig unerwartet. Ein plötzlicher Windstoß verwandelte das scheinbare Durcheinander einer Gasse in ein fesselndes Motiv, und mein Instinkt übernahm. Ohne lange Überlegung drückte ich auf den Auslöser – spontane Entscheidungen bestimmen dann Bildausschnitt und Komposition. Genau hier wechselt mein Zustand von „to be in control“ zu „let the chaos happen“.
In solchen Momenten fühle ich mich wie ein Jäger, der mit Tunnelblick vollkommen auf sein Motiv fokussiert ist. Dieses Gefühl versetzt mich in einen Flow-Zustand, der wunderbar intensiv ist, jedoch seine Tücken hat: Meine Umwelt verschwimmt, die Wahrnehmung meiner Umgebung ist stark eingeschränkt. Dies kann zu Konflikten führen, da ich unbewusst im Weg stehen oder meine Umgebung stören könnte.
Trotzdem – oder gerade deswegen – ist dieser Kontrast zwischen Kontrolle und Chaos das, was Streetphotography für mich so faszinierend macht. Die besten Bilder entstehen oft genau dann, wenn ich den Moment einfach passieren lasse und mich dem Unerwarteten hingebe. Es sind genau diese Spannungen und Widersprüche, die meinen fotografischen Weg persönlich, einzigartig und spannend machen.
Quellenangaben:
Street Photography: Sichtweise zu Fotos – Jäger oder Fischer?
Pia Parolin: FLOW – Fotografieren als Glückserlebnis: Glücklich fotografieren und fotografierend glücklich werden
Mihaly Csikszentmihalyi: Flow. Das Geheimnis des Glücks